Legendärer US-Sänger und Bürgerrechtler Harry Belafonte gestorben
Harry Belafonte war in den 1950er-Jahren ein Star: Er stürmte die Charts, als schwarze Künstler noch marginalisiert wurden. Natürlich war er nicht der erste, aber er wurde zu einem der wichtigsten.
Belafonte wurde als Sänger von Liedern wie dem Calypso-Hit «Banana Boat Song» bekannt. 31 Wochen war das Album «Calypso» auf Platz 1 der Bollboard-Charts im Jahr 1956. Belafonte spielte Shows in Las Vegas und New York und wurde zum bestbezahlten schwarzen Künstler der Zeit.
Von seiner Starpower wollte auch die Filmindustrie profitieren. Belafonte spielte in mehr als 40 Filmen mit, allerdings war diese Karriere eher von kurzer Dauer.
Politisches Engagement
Trotz aller künstlerischen Erfolge war Belafonte ein anderes Gebiet wichtiger: Die Politik, genauer gesagt die Bürgerrechte. An der Seite von Martin Luther King Jr. kämpfte er für Gerechtigkeit in den USA, mit Nelson Mandela gegen die Apartheid in Südafrika und als Unicef-Botschafter für Kinder auf Haiti und im Sudan.
Grosse Ehren
Belafonte gewann einen Ehrenoscar und zahlreiche andere Preise. Zum 90. Geburtstag benannte seine Heimatstadt New York sogar eine ganze Bibliothek in Harlem nach ihm. 1927 wurde Belafonte im Schwarzenviertel Harlem geboren, verbrachte aber einen grossen Teil seiner Jugend in der jamaikanischen Heimat seiner Mutter.
Gerne wäre er der «erste schwarze Hamlet» geworden, wie er einmal in einem Interview sagte. Stattdessen wurde es Hollywood mit Filmen wie «Bright Road» (1953) und Otto Premingers «Carmen Jones» (1954). Die Musik kam dazu und Belafonte, Sohn eines Schiffskochs aus Martinique und einer Hilfsarbeiterin aus Jamaika, wurde zum «Calypso-King».
(sda/red.)